In den jungen Anfängen des Internets zwischen 2000 und 2010 hat man unangenehme User aus den Foren oder Communities einfach gebannt. Als gebannter User war es recht offensichtlich, dass man gebannt wurde – man konnte sich nämlich nicht mehr einloggen und zudem wurde man bei jedem Versuch dazu mit großen Buchstaben erinnert, dass man unerwünscht sei. Die banale Erkenntnis gebannt zu sein hatte auch seine Vorzüge: Man konnte recht schnell abschließen und sich um alternative Lösungen bemühen – wie beispielsweise sich einen neuen Account mit einer anderen E-Mailadresse und Namen zu erstellen.
Die Perspektive der Community-Betreiber
Als Betreiber möchte man bestensfalls gar keine Trolle oder sogenannte „Bad Actor“ auf seine Seite haben, weil Sie die Platformerfahrung grundsätzlich negativ beeinflussen. Nervige Menschen oder Bots sind schlecht für das Geschäft. Insofern machte es auch Sinn diese Bad Actors offenkundig zu signalisieren, dass man unerwünscht sei. Die Erfahrung zeigt aber, dass ein Ban oft relativ einfach zu umgehen ist. Oft genügt eine neue E-Mailadresse und man wird vom System als frischer Nutzer anerkannt. In diesem Fall hat man als Websitebetreiber gar nichts erreicht und steht vor dem alten ungelösten Problem: Der Störenfried ist zurück.
Da es in der Online-Welt keinen digitalen Personalausweis gibt, ist es zumindest in der heutigen Zeit sehr schwer mehrere Profile der selben Person zuzuweisen. Selbst die IP-Adresse lässt keine eindeutigen Schlüsse zu, weil beispielsweise Personen eines WG-Haushalts meisten durch den WG-Router die selbe IP-Adresse für Ihre Geräte zugewiesen bekommen. Cookies sind ein bewährtes Mittel um User eindeutig zu tracken, allerdings kann man Cookies recht einfach vom Browser löschen.
Die Alternative zum konventionellen Ban
Im Hinblick auf diesen schwierigen Herausforderungen hat sich ein Mittel als besondern effektiv herausgestellt – nämlich der Shadow-Ban. Effektiv wird der Shadow-Ban wie ein regulärer Ban, mit dem Unterschied, dass die App scheinbar wie gewöhnlich funktioniert. Man kann sich normal einloggen und alle Kernfunktionen der App nutzen. Beim Shadow-Ban wird der Bad Actor vom sogenannten Social Graph isoliert. Der Großteil der ausgehenden und eingehenden Kommunikation geht ins Nirvana. Das Profil sowie alle neuen Beiträge werden praktisch unsichtbar. Beispielsweise wird man selbst auf Dating-Apps auch keinem mehr angezeigt, was erklären kann warum man plötzlich keine Matches mehr kriegt. Oft wird eine Cool-Off Periode gewährt um nicht den Verdacht eines Shadow-Bans in den ersten 24 Stunden zu erhärten, aber mittelfristig ist es nicht mehr möglich im Geschehen des sozialen Meidums aktiv teilzunehmen. Insofern, bleiben gute User ungestört.
Für den Bad Actor führt es in der Praxis meisten zum Verlust der Motivation sich weiter mit der App weiterzubeschäftigen, weil sie keine weitere emotionale Stimulation generiert. Kurz um: Langeweile tritt ein und man verlässt freiwillig die Community. Die Wahrscheinlichkeit sich einen neuen Account zu erstellen ist eher gering, da kein echtes Problem identifiziert wurde. Für den Community-Betreiber ist das beschriebene Szenario das beste was passieren kann. Für den Bad Actor ist diese Erfahrung bestenfalls frustrierend.
Shadow-Ban: Wie kann ich das herausfinden?
Viele Social Media Platformen führen ein negatives Punktekonto. Das heißt, wenn man von mehreren Nutzern geflaggt wird, dann steigt dieses Punktekonto je nach schwere des Vorwurfs. Ab einem Grenzwert, ist es möglich dass man durch einen Shadow-Ban sanktioniert wird.
Wenn sich plötzlich die App-Qualität signifikant verschlechtert, beispielsweise wenn alle Gespräche versanden, dann muss man sich zuerst fragen, was kann die Ursache sein? Habe ich mich mit einem anderen User bei der Wortwahl vergriffen? Bin ich zu aufdringlich gewesen? Wenn man solche Situationen identifizieren kann, dann kann man kleinere Tests starten um den Verdacht zu untermauern. Man könnte anderen Usern Fragen stellen worauf man in der Regel eine Antwort kriegt, beispielsweise „Hi, Kannst du mir bitte kurz helfen und sagen, ob meine Bio zu sehen ist?“ oder „Kurze Frage: Werden dir meine Bilder angezeigt?“. Je nach Ausgang dieser Test, kann man plausible Rückschlüße ziehen. Bleibt eine Antwort selbst bei mehreren Test aus, so kann man davon ausgehen, dass man sozial von der App isoliert wurde.
Lösungen für den Shadow-Ban
Angenommen man hat fundierte Gründ zu glauben, das Profil sei ge-shadow-bannt, dann ist es ratsam sich einen neuen Account anzulegen. Dabei ist Vorsicht geboten: Der neue Account wird mit einer an Sicherheit angrenzenden Wahrscheinlichkeit gegen die existierende Datenbank abgelichen um Duplikate ausfindig zu machen. Beispielsweise ist die Reidentifikation von Profilen auf Mobiltelefonen besonders einfach, da die App freizugängliche Gerätedaten auslesen kann um herauszufinden, dass es sich um das selbe Gerät und demzufolge um den selben Nutzer handeln muss. Deshalb ist es ratsam bei der Anlegung von neuen Profilen darauf zu achten, dass das Gerät ebenfalls neu oder zumindest formatiert ist. Je nach App, kann die Reidentifikation auch auf Bildern basieren, was in dem Fall von Dating-Apps (Tinder) für den Bad Actor eine Zwickmühle darstellt, denn man hat nicht beliebig viele gute Bilder von sich.
Fazit
Um erst gar nicht in solche unangenehmen Situationen zu kommen, empfehlen wir von fotoscore.de das eigene Dating-Profil mit der Hilfe von uns ordentlich zu pflegen. Mit Deutschlands größter Fotobewertungscommunity ermöglichen wir Dir deine Bilder bei uns zu testen und somit die schönsten Fotos von dir herauszufinden. Probiere die App in diesem interaktiven Fenster aus: