Tinder ist seit Jahren die Go-To Dating App schlechthin. Oftmals vertrauen Menschen blind aufkommenden Hypes oder einer derartigen Masse an Menschen. Doch Popularität heißt nicht immer gleich Qualität. Ist Tinder so gut, wie es scheint? Wir teilen unsere Erfahrungen.
Um unsere Erfahrungen mit Dir teilen zu können, müssen wir uns Stück für Stück durch die App arbeiten. In diesem Beitrag kümmern wir uns um die Funktionsweise, die Vor- und Nachteile der Nutzung der Dating-App und wie das Flirten am besten funktioniert.
Zudem verschweigen wir Dir auch nicht, was Tinder besser macht als die Konkurrenz. Und schlechter…
Doch bevor wir uns den elementaren Fragen stellen können, sollten wir zunächst einmal ein Blick auf die App an sich werfen. Das verhilft uns dabei zu verstehen, wie die App überhaupt funktioniert und warum das ein oder andere Problem vielleicht gar keines ist und eigentlich Bestandteil der Quintessenz des Alltages ist.
Tinder: Bevor es losgeht
Ist die App installiert, muss man sich zunächst anmelden. Das geht sowohl mithilfe des Facebook-Accounts als auch mit der Telefonnummer. Das soll dabei helfen, die App vor allem für Bots so unzugänglich wie möglich zu machen. Doch dazu später mehr.
Meldest Du dich mit Facebook auf Tinder an, dann solltest Du dir der Vor- und Nachteile bewusst sein. Zum einen wird dir das Erstellen eines Profils größtenteils erspart. Wer mit den Bilder auf seiner Facebook Seite zufrieden ist, der kann direkt mit dem Flirten loslegen.
Andererseits ist Facebook als regelrechter Datenkrake berüchtigt und das definitiv zurecht. Bei einer Facebook-Anmeldung werden all die gesammelten Daten mit Tinder geteilt, auch wenn Tinder selbst versichert, von diesen Daten keinen Gebrauch zu machen. Außer für die Partnersuche natürlich.
Und wer bereit ist, sein ganzes Leben mit Facebook zu teilen, der sollte auch kein Problem damit haben, wenn Tinder seinen Teil vom Daten-Kuchen abbekommt.
Bist du nicht damit zufrieden, wie du dich auf deiner Facebook Seite präsentierst oder hast Du dich mit deiner Telefonnummer und SMS-Verifizierung angemeldet, musst Du unbedingt noch einmal bei deinem Profil Hand anlegen, bevor es an das Swipen und Flirten gehen kann.
So funktioniert die Profil-Erstellung
Die Bilder sind hierbei das Herzstück deines Profils. Diese sind das, was dein digitales Gegenüber als erstes von dir sieht und möglicherweise auch als letztes, wenn jene Bilder nicht seinen oder ihren Ansprüchen genügen.
Das richtige Profilbild ist fast schon eine Wissenschaft für sich, doch sind ein paar Grundsätze sicherlich nicht ganz unhilfreich als Einstieg in die Online-Dating-Welt.
Deine Bilder sollten dich repräsentieren. Zeig dich bei Dingen, die Du gerne machst und die interessant sind. Versteck dein Gesicht nicht, denn es ist dein bestes Verkaufsargument. Ein Lächeln tut nicht weh. In diesem Artikel erfährst du, welche Fotos besonders gut ankommen und welche du lieber meiden solltest.
Zudem ist ein kurzer Text gefragt. Notwendig ist dieser nicht, jedoch können ein paar Zeilen deinen Bildern ein wenig Leben und Charakter einhauchen. Genauso wie deine Bilder deinem Charakter ein Gesicht geben. Ein flotter Spruch oder kreativ gestaltete Hinweise darauf, wer Du bist und was Du gerne mit deinem Leben anstellst, sollten hier genügen. Beachte immer, dass Du dem Menschen am anderen Ende einen Ankerpunkt für einen Konversation gibst. Nichts sollte nichtssagend sein.
Mittlerweile lassen sich auch der Spotify und Instagram Account verlinken. Das Teilen des Instagram Profils, bietet einem die Möglichkeit, die neun Bilder auf Tinder um viele mehr zu erweitern.
Und die Lieblingssongs und -künstler auf Spotify können zudem den eben erwähnten Ankerpunkt bilden. Kaum etwas wirkt anziehender, als durch das Profil eines Wildfremden zu scrollen, nur um dann festzustellen, dass dieser (noch) Wildfremde genau den gleichen Lieblingssong hat.
So funktioniert das Daten
Tinder hat seit seiner Existenz das Online-Dating revolutioniert. Das liegt in erster Linie daran, dass der steinige Weg zum Datingerfolg nicht nur von Schutt freigeschaufelt, sondern auch noch direkt mit glattem Asphalt gepflastert wurde.
Öffnet man die App, blickst Du direkt in die Augen eines anderen Users. Durch einen Swipe nach rechts bekundest Du dein Interesse. Durch einen Swipe nach links das Gegenteil und die Suche geht weiter. Bist du dir nicht auf dem ersten Blick sicher, kannst du dir schnell die anderen Fotos und das Profil des Users ansehen. Auch das geht absolut reibungslos.
So kann man sich nun durch reale Personen hindurchswipen, die alle auf der Suche nach etwas Romantischem sind. Das funktioniert nicht nur simpel und problemlos, sondern macht auch verdammt schnell süchtig. Denn was ist, wenn ich jetzt aufhöre und das nächste Profil die Person meiner Träume ist?
So kommt es auch vor, dass man sich auf Feiern oder mit Freunden schnell dabei wiederfindet, wie man sich als Gruppe durch den Stapel an Frauen und/oder Männern durcharbeitet. Tratschgespräche sind hierbei natürlich inklusive.
Hast Du einer Person einen Like gegeben, die wiederum auch dir einen Like gegeben hat, kommt es zum sogenannten Match. Nun habt ihr beiden Turteltauben die Möglichkeit euch im Chat auszutauschen. Vorher ist das nicht möglich.
Match, und nun?
Im Chat seid ihr euch natürlich selber überlassen. Der Einstieg ist etwas, vor dem viele User gehörigen Respekt haben. Natürlich will man seinen ersten, oder eher zweiten Eindruck, nicht versauen. Einen Like zu bekommen, ist auch eine Drucksituation. Man will ja irgendwo den Erwartungen gerecht werden. Zudem kann auch der Fakt einschüchtern, dass das hübsche Bild, welchem man so selbstverständlich einen Like gegeben hat, sich auf einmal als reale Person herausstellt. Überraschung!
Der Chat an sich ist allerdings keine Stärke der Dating-Plattform. Zwar kannst Du dich auch hier an dem gleichen Alphabet bedienen und dich literarisch austoben, allerdings war’s das dann auch schon.
Es fehlt an einer Zitierfunktion, an einer Anrufoption (neben dem vorhandenen Videochat) und an weiteren kreativen Gestaltungsmöglichkeiten, wie sie auf WhatsApp kein Problem sind.
Das führt dazu, dass Matches häufig und relativ schnell Telefonnummern austauschen müssen, um all diese Vorteile genießen zu können. Das klingt zunächst relativ harmlos, jedoch kann das auch nicht so tolle Folgen haben. Was ist, wenn man nach dem ersten Date mit eben diesem nichts mehr zu tun haben will? Was ist, wenn das schlimmste und gleichzeitig anhänglichste Date aller Zeiten deine Telefonnummer hat?
Doch genug zur App an sich. Wer nutzt sie?
Sex-Plattform oder Partnerbörse?
Hierzu muss man sich auch fragen, was Tinder überhaupt ist. Eine reine Plattform zum Suchen von Sexpartnern oder eine Singlebörse, um die große Liebe zu finden? Die Antwort ist einfach wie unklar: Sowohl als auch und zudem noch alles dazwischen.
Diese breite Auffächerung an Mitgliedern ist in diesem Fall Vor- und Nachteil. Der Vorteil ist hierbei relativ klar. Verschiedene Motive führen im Endeffekt nämlich zu einer höheren Mitgliederzahl. Würde sich Tinder hier klar spezialisieren und positionieren, wären weniger Menschen auf der Plattform unterwegs. Der Vorteil für die Nutzer: Desto mehr Menschen auf Tinder unterwegs sind, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass unter all diesen Menschen genau der oder die Richtige für einen selber ist.
Doch kommt hier direkt auch der Nachteil in die Partie. Mehr Menschen bedeuten auch mehr Auswahl. Desto beliebter Du bist, desto leichter wird es dir gemacht, dir die Rosinen herauszupicken. Der Rest geht allerdings leer aus.
Das Vorurteil, dass Tinder eine reine Sex-Plattform sei, ist somit schlicht und ergreifend nicht wahr. Beim Swipen wirst Du über viele Profile stolpern, die unmissverständlich sagen, dass sie nach einer Beziehung suchen und nicht nach einem One Night Stand.
Das Vorurteil rührt hierbei höchst wahrscheinlich auch von der scheinbaren Oberflächlichkeit der Plattform her. Die Grundidee von Tinder ist zwar keine Innovation der Tiefgründigkeit, spiegelt aber etwas wieder, dass es ebenso wenig ist: Das wahre Leben!
Ob Du nun jemanden im Club, in einer Bar oder auch in der U-Bahn ansprichst, am Ende geht es zunächst um das Äußerliche der Person und ob diese auf dich attraktiv wirkt. Und das ist okay. Denn sobald man ins Gespräch kommt, hat man ja immer noch genug Zeit, sich besser kennenzulernen.
Hier ist Tinder mit dem Liken und den darauffolgenden Chat nicht anders und durch das Offenlegen der Interessen und Hobbys fast noch weniger oberflächlich als das wahre Leben. Beruf und präferierte Freizeitaktivitäten lassen sich nämlich in keinem Gesicht der Welt ablesen. Bare-Knuckle Fighter und Tattoo-Fanatiker sind hier ausgenommen.
Wer ist da am anderen Ende?
Für diese Frage müssen wir prinzipiell in verschiedene Bereiche gucken. Geschlechterverteilung, Bot-Anfälligkeit und Durchschnittsniveau der User.
Die Geschlechterverteilung ist hierbei schon so eine Sache. Und keine Sorge Mädels, der bedrückende Ton muss euch nicht runterziehen, denn ihr seid die Nutznießer. Fast zwei Drittel aller Nutzer auf Tinder sind männlich. Die Konkurrenz unter Männern ist dementsprechend wahnsinnig hoch und kann schnell zu Frust führen. Hier können wir ein oben erklärtes Prinzip erneut anwenden. Einige beliebte User, in diesem Fall alle Weiblichen, haben freie Wahl am Buffet der Liebe, während alle Männer, die nicht direkt als klassischer Frauenschwarm durchgehen, es schon deutlich schwieriger haben.
Das ist allerdings ein Problem, das viele Dating-Plattformen haben.
Deutlich positiver kommt Tinder bei der Bot-Anfälligkeit und der Anzahl an Fake-Profilen weg. Diese sind nämlich schlicht und ergreifend kaum vorhanden und wenn Du doch einmal beim Swipen über eines stolpern solltest, dann ist es nicht nur sehr leicht, dieses als fake zu erkennen, sondern auch, es Tinder umgehend zu melden.
Fake-Profile warten häufig mit sehr freizügigen und fast schon unheimlich attraktiven Bildern auf und können selten mit Profiltexten glänzen. Kommt es tatsächlich zum Match und Chat, tust Du gut daran, ungewöhnliche Grammatik nicht als Kavaliersdelikt hinzunehmen und auf keine gesendeten Links zu klicken.
Zudem gibt es auch einen blauen Haken. Dieser sagt aus, dass der Nutzer verifiziert und dementsprechend eine echte Person ist. Die Verifizierung ist einfach durchzuführen und definitiv für jeden User ratsam.
Tinder ist keine digitale Kunstgalerie sondern mehr der im Viertel beliebte Dönermann des digitalen Raums. Heißt: Auf Tinder kann man Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen treffen. Hier kommen alle zusammen.
Und auch hier gilt wieder einmal: Mehr soziale Gruppen bedeuten im Endeffekt mehr aktive Nutzer. Das ist hier jedoch definitiv kein Nachteil, denn Liebe kennt ja bekanntlich keine Grenzen und definitiv keine Sozialen Barrieren. Das haben uns ja schon Julia Roberts und Richard Gere in Pretty Woman beigebracht.
Und obwohl das natürlich auch für das Alter gilt, sollte dir jedoch klar sein, dass die meisten Nutzer auf Tinder jünger als 34 sind. Ältere User gibt es natürlich auch, allerdings deutlich weniger.
So lässt sich das Daten vereinfachen
Wenn Du Tinder selber schon getestet hast und gar nicht fassen kannst, wie viel Spaß das alles macht, dann liegt das vermutlich auch daran, was dir mit der kostenlosen Tinder-Variante geboten wird.
Denn all das, was wir bis hier besprochen haben ist absolut und uneingeschränkt kostenlos und das verdient Applaus. Es gibt keine Coins, damit man mit jemanden schreiben kann und man muss auch nicht bezahlen, um sich den Match-Partner ansehen zu können. Ab und zu fliegt einem auf dem Profilstapel allerdings eine Werbung zu. Doch das ist ein Phänomen der Seltenheit.
Werbung macht Tinder nicht nur für externe Produkte, sondern auch für die eigenen Premium-Versionen. Alles was folgt kostet Geld und gleich vorweg: Es kostet Geld aber unterschiedlich viel! Je nach Alter, wie häufig Du die Plattform benutzt oder wie viele Likes Du bekommst, kannst Du verschiedene Angebote für die Premium-Versionen erhalten, die Du, wie der Pate sagen würde, „nicht ablehnen kannst“.
Tinder Plus und Tinder Gold sind hier die beiden Varianten zwischen denen Du wählen kannst, wobei Tinder Gold noch einmal mehr bietet als Tinder Plus. Hier kannst du alles zum Thema Tinder Platin/Gold/ und den Premiumabos nachlesen.
Durch das Bezahlen werden nun verschiedene Funktionen freigeschaltet oder ausgebaut. Wirklich erwähnenswert ist hier die Möglichkeit, sich die Personen angucken zu können, die dir mit Sicherheit bereits einen Like gegeben haben. Gefällt dir eine dieser Personen, führt das zu einem Instant-Match.
Zudem wird auch die Anzahl an den Likes, die Du pro Tag vergeben kannst, in die Höhe geschraubt, allerdings reicht diese ohnehin schon aus, wenn Du nicht gerade blind alles und jeden einen Like gibst.
Eine Like-Sperre ist prinzipiell auch ganz sinnvoll, wenn man keine Sucht aufbauen will.
Ähnliches gilt für den nützlichen Boost, der dich mehr Usern in kurzer Zeit anzeigen lässt und dem Super-Like, der sich allerdings ohnehin als eher weniger nützlich erwiesen hat.
Am Ende des Tages können diese Funktionen das Dating etwas nutzerfreundlicher gestalten, auch wenn Du nicht unbedingt wahrscheinlicher die große Liebe finden wirst.
Das ist besser als jede Premium Version
Den Job, die angesprochene Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, können aber andere Dinge übernehmen. Und in dieser Liste ist kein Platz für Premium-Versionen.
Denn vor allem ein gut gestaltetes Profil sorgt dafür, dass man einen guten ersten Eindruck hinterlässt und Like über Like erzielen kann. Die Bilder und allen voran das erste Bild müssen hier natürlich besonders gut sein. Können diese nicht überzeugen, kann es auch kein Spruch in der Bio.
Zum Erstellen eines erfolgreichen Tinder-Profils gibt es etliche Anleitungen, von denen fast alle deine Dating-Erfahrung deutlich verbessern können.
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Tipp Nummer 2 sollte eigentlich gar kein Tipp sein müssen, allerdings haben die Erfahrungen vieler User und vor allem die der Weiblichen, gezeigt, dass wir es hier vielleicht noch einmal erwähnen sollten: Benimmt euch!
Nur weil man vielleicht tatsächlich nur nach etwas Lockerem sucht, heißt das noch lange nicht, dass man das Recht dazu hat, sich wie ein aufgeblasenes Testosteron-Monster zu verhalten.
Wenn man jetzt noch charmant schreibt und sich mehr für seinen Gegenüber als für sich selbst interessiert, dann kann einem Date in der echten Welt kaum noch etwas im Wege stehen. Indianerehrenwort.
Taugt Tinder nun was oder nicht?
Unser Fazit ist, dass Tinder auch nach Jahren der Online-Dating-Vorherrschaft immer noch zurecht an der Spitze der Nahrungskette zu finden ist. Tinder hat das Dating revolutioniert und seitdem hat es noch keine andere App geschafft, einen Erfolg in dieser Größenordnung zu verzeichnen.
Die Anzahl an Usern ist im Vergleich mit der Konkurrenz unangetastet, was das Swipen deutlich spaßiger und erfolgreicher gestalten kann. Das gilt vor allem auch für die Nutzer, die in den ländlichen Regionen leben.
Die geringe Anzahl an Bots und die Möglichkeit, sich direkt auf Tinder schreiben zu können, machen die Plattform zudem sehr sicher.
Tinder kann zum Erfolg führen, muss es aber nicht. Das ist letztlich von dir, dem Nutzer abhängig. Bis dahin: Viel Spaß beim Swipen!